Das Highjacking der FDP

Das folgende Video scheint aus einem anderen Erdzeitalter zu sein.

Es beschreibt eine um 180 Grad andere Richtung, als jene, die derweilen von Lindner verfolgt wird. Wenn man den Wendepunkt der FDP finden will, muß man ins turbulente Jahr 2011 eintauchen. Das ist schon deshalb interessant, weil es die engen Grenzen deutscher Souveränität und die Feilheit der deutschen Medien beleuchtet.

Westerwelle zog als deutscher Außenminister 2011 beim Libyenfeldzug nicht mit. Von „Feigheit“ und „Verantwortungslosigkeit“ schrieb die umstrittene „Zeit-Online“. Die kommunistische Alpenprawda warf  Westerwelle vor, das Land in die „internationale Isolation“ geführt zu haben. Die elitistischen FAZkes schrieben einen „diplomatischen Schadensfall höchsten Ausmaßes“ herbei.

Deutschland hatte sich im März 2011 im UN-Sicherheitsrat bei der Abstimmung über die Einrichtung einer Flugverbotszone über Libyen der Stimme enthalten. Für die Resolution 1973 stimmten neben den USA auch Frankreich, Großbritannien und Portugal. „Wir müssen an der Seite derer stehen, die an dieselben Grundprinzipien glauben“, sagte US-Präsident Barack Obama. Dabei war der Aufstand gegen Gaddafi Mitte Februar 2011 von der „National Conference for the Libyan Opposition“ (NCLO) begonnen worden, die in Gaddafi den neuen „Hauptfeind des Islam“ sah. Einer der Revolutionäre der NCLO war Abdel-Hakim al-Hasadi, desssen „Libyan Islamic Fighting Group“ (LIFG) der Terrororganisation Al Qaida nahestand. Es war von Anfang an klar, welche Büchse der Pandora von Obama geöffnet wurde. Die Zeitschrift „eigentümlich frei“ warnte frühzeitig vor dem arabischen Frühling, es stellte sich sehr schnell heraus, daß seine Akteuere aus der untersten Schublade krochen.

Vom Koalitionspartner CDU und der oppositionellen SPD kam Kritik am Außenmister: Der ehemalige Verteidigungs-Staatssekretär Friedbert Pflüger sprach von einem „schweren Fehler“, Deutschland habe sich „im konkreten Fall für einen Sonderweg entschieden“. SPD-Chef Sigmar Gabriel: „Ich halte diese Enthaltung für falsch.“ Die Ziele der Resolution seien „wertvoll und richtig“, so Andrea Nahles. Auch die Graue Eminenz Jürgen Trittin stimmte ein, was überaus verdächtig war. Vermutlich wurde das Trommelfeuer von gut vernetzten NGO-Kreisen der Geheimen Weltregierung koordiniert.

Obwohl Westerwelles Entscheidung positiv bei der Bevölkerung ankam, stieß sie in den Hinterzimmern der Macht auf harsche Ablehnung. Beim Bundesparteitag der FDP am 13. Mai 2011 in Rostock gab Westerwelle nach dem Kesseltreiben entnervt auf, kandidierte nicht erneut und gab sein Amt als Parteivorsitzender auf. Neuer Vorsitzender wurde der bisherige Gesundheitsminister Philipp Rösler.

Nach der verlorenen Bundestagswahl  wurde im Dezember 2013 bekannt, dass Rösler ab dem 20. Februar 2014 zum Vorstand des Weltwirtschaftsforums gehören würde. Rösler war bis 2017 verantwortlich für die internationalen Regierungskontakte dieses alles andere als liberalen Vereins. Es stellt sich natürlich die Frage, was Rösler für den Posten qualifiziert hat, ob es schon vorher Geheimkontakte zwischen Schwab und Rösler gab, ja ob das Highjacking der FDP aus Washington befohlen wurde und von elitaristischen Netzwerken orchestriert.

Nach dem Tod von Eugen Richter 1907 und dem damit verbundenen Abschied des Freisinns von der Marktwirtschaft sah Rosa Luxemburg die Rolle der Liberalen ganz klar: „Vom Liberalismus haben wir in Deutschland nichts mehr zu erwarten.“ Das scheint auch derzeit nach der Flucht aller guten Geister nicht anders zu sein.

 

Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „Wo man die Liberalität aber suchen muß, das ist in den Gesinnungen, und diese sind das lebendige Gemüt. – Gesinnungen aber sind selten liberal, weil die Gesinnung unmittelbar aus der Person, ihren nächsten Beziehungen und Bedürfnissen hervorgeht.“ (Geh. Rath v. Goethe)

 

Beitragsbild: B. Zeller aus ZZ. Heute: Ricarda Lang noch kein Opfer von Vulva-Shaming