BMW – nur noch zur knappen Hälfte in Deutschland

Ich will den BMW-Konzern nicht schlechtschreiben. 2022 wurde angesichts zahlreicher Schwierigkeiten eine sehr gute Arbeit geleistet. Immerhin 82 % der Produktion waren noch Verbrenner. BMW hat unter den großen Autoherstellern die beste Marge und die Aktie ist billig. Ein Verlust des Chinageschäfts könnte bereits eingepreist sein.

Ich habe wegen der grassierenden Flucht der Firmen aus Deutschland mal versucht die weltweite Beschäftigtenzahl in den Werken zu ermitteln. Nicht alle Daten sind brandaktuell, einige sind schon um die fünf Jahre alt. BMW geht mit den Zahlen nicht gerade super transparent um, man muß sich das mühsam zusammensammeln. Aber weltweite Recherche in einem bunten Strauß von örtlichen Sprachen ist die beliebteste Fingerübung bei PB.

Dingolfing 17.000 Mitarbeiter

München 7.000

Landshut 3.500

Regensburg 9.000

Berlin 2.100

Eisenach 280

Leipzig 5.300

Summe Deutschland: 44.200

Steyr (Österreich) 4.400

Spartanburg (US) 11.000

San Luis Potosi (Mexico) 3.000

Manaus (Brasilien) 175

Araquari (Brasilien) 1.300

Rosslyn (ZA) 2.900

Chennay (Indien) geschätzt 400

Rayong (Thailand) ?

Dadong und Tiexi (China) 20.000

Goodwood (UK) 1.300

Hams Hall (UK) 1.000

Oxford (UK) 4.000

Swindon (UK) 800

im Bau: Debrecen (Ungarn)

Summe Ausland: 50.300 plus Rayong (3.500 Mitarbeiter von Avator aus Königsberg wurden nicht mehr mitgezählt)

Wie schon Königsberg in Ostpreußen sind die Werke in China ein Risikoinvestment. Sie bringen ganz grob über den Daumen geschätzt etwa ein Fünftel der Produktion und des Ertrags. Riskant ist China wegen des gespannten Verhältnisses zu den Staaten.

Was auch auffällt: Die EU spielt bei Auslandsinvestitionen, sieht man mal von Steyr ab, keine Rolle. Die außerdeutschen Werke befinden sich außerhalb des Zugriffs von vdL. Die Alte kann den Great Reset spielen, BMW sieht sich diesen Unsinn mehr und mehr aus dem Külföld an. Die weltweite Präsenz hat eben Chancen und Risiken.

Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „Wer macht nicht irgendeine Anlage und wird darin gestört! Wie oft schlägt man einen Weg ein und wird davon abgeleitet!“ (Geh. Rath v. Goethe 1809, vermutlich in Voraussicht des Rußlandgeschäfts)