Ich Robert – du Freitag

Daniel Defoe beschrieb 1719 die Unterweisungen, die Robinson dem Indianer Freitag gab: „Nachdem ich mit Freitag genau bekannt geworden war, und er fast Alles, was ich sagte, verstehen, auch geläufig, wenn auch nur in gebrochenem Englisch sprechen konnte, machte ich ihn mit meiner eigenen Geschichte bekannt (…) Auch eine Beschreibung der europäischen Länder, besonders meiner Heimat England, gab ich ihm.“

Märchenrobert muß dieses Buch als Anweisung für sein Auftreten vor den Indianern im Amazonasgebiet verstanden haben:

„Ihr fragt euch vielleicht, wer wir sind“, sagt er. „Ich bin Robert, das ist Cem und wir sind Minister in der deutschen Regierung – das ist so etwas wie euer Häuptling, aber in einem anderen Land.“ Dann redete er ein bisschen über Deutschland: Die Sommer seien kälter, die Flüsse kleiner. Es gebe aber auch Gemeinsamkeiten: „Wir haben auch Farbe im Gesicht, aber die ist blau und nicht rot.“

„Für uns ist das sehr spannend zu verstehen, wie ihr im Wald leben könnt und den Wald schützen könnt, weil in Deutschland vor tausend Jahren die Deutschen alle Bäume gefällt haben“, sagt der Wirtschaftsminister. „Also unser Wald ist mehr oder weniger weg. Und wir hoffen, daß ihr einen Weg finden könnt, den Wald zu beschützen und im Wald zu leben. Macht es besser, als es unsere Vorfahren gemacht haben.“

Robinson hatte bald raus, daß Freitag nicht bekloppt war. Robert hats noch nicht kapiert.

Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „»Dankbarkeit ist keine in dem Menschen regelmäßig wohnende Tugend, und die Menschen richten ihre Handlungsweise weniger oft nach den Wohlthaten, die sie empfangen, als nach dem Vortheil, den sie erwarten.“ (Daniel Defoe)