Die Phalanx der Klimaretter bröckelt

Unter dem Titel: „Energiewende ist Investitionsprogramm von und für die globale Finanzindustrie“ erschien ein Eintrag auf „Junge Freiheit“ und „Die Freie Welt“. Die Darstellung:

Grund für die Förderung der Klimapolitik durch die globalen Finanzindustrie seien die enormen Gewinnaussichten: Das BlackRock Investment Institute bezifferte den Investitionsbedarf, um die Klimaziele zu erreichen, weltweit auf 50 bis 100 Billionen Euro. Zielsicher habe BlackRock im Herbst 2018 angekündigt, das Volumen seiner Fonds, die sich auf „nachhaltige“ Investitionen konzentrieren, innerhalb des nächsten Jahrzehnts von 25 Milliarden auf 400 Milliarden Dollar zu vergrößern.

„Doch ein Faktor könnte die Kalkulationen der globalen Finanzindustrie zu Nichte machen: die Demokratie. Der Markt für „Nachhaltigkeit“ und „grüne Infrastruktur“ hängt zu fast 100 Prozent von der Politik ab. Nicht die private Nachfrage treibt die Produktion von Windrädern, Solaranlagen, Wärmepumpen und Elektroautos an, sondern die Subventionen, Verbote, Auflagen und Kaufzwänge der Regierungspolitik. Die Denkfabrik des Finanzgiganten, das BlackRock Investment Institute, warnte im Februar 2022: „Wenn die Regierungen ihr Engagement nicht fortsetzen, besteht das Risiko, daß die Investitionen verschwendetes Geld sind.“

Soweit der Eintrag von Beatrix von Storch. Dazu ein paar Hintergründe: Es gibt von Kapitalsammelstellen verwaltetes weltweites Vermögen. Etwa 4 bis 5 % davon verwaltet Blackrock. Fast 30 % halten Pensionskassen, etwa 6 % Staatsfonds. Die anderen Großen unter den Vermögensverwaltern sind Vanguard (ca. 4 %), State Street, Capital Group und Fidelity. Die deutschen Flossbach von Storch, Allianz, Mister Dax und Max Otte sind dagegen Zwerge. Das hängt auch mit der Fixierung vieler Deutschen auf Versicherungen und Sichteinlagen zusammen.

Die Kalkulationen der globalen Finanzindustrie von 2018 sind hinsichtlich der grünen Infrastruktur nicht aufgegangen: Fast alle Klimainvestments laufen grottig. Weil die Leute keine E-Autos und nur wenige Wärmepumpen kaufen. Viele Windkraftinvestments sind eine Katastrophe, Gaskraftwerke, die im Koalitionsvertrag noch das Ei des Kolumbus waren – bis zu 60 sollten neu hinzukommen – werden gerade abgeschrieben. Die ganze Wasserstoffwirtschaft dümpelt vor sich hin.

Ich habe mal den iShares Global Clean Energy ETF von Blackrock verfolgt. Er ist etwa 5 Mrd. $ schwer. Im Honigmond der Energiewende am Jahresanfang 2021 stand der Kurs bei 15 Euro, jetzt ist er unter 10 gefallen. Dieses Jahr sind wir bei einem Verlust von über 6 %.

Der Lyxor MSCI New Energy ESG Filtered (DR) ETF zeigt ein ähnliches Bild. Am Jahresanfang 2021 stand der Kurs bei 43 Euro, jetzt bei 36. Dieses Jahr sind wir bei einem Verlust von 0,6 %.

Der L&G Clean Energy ETF ist auf Sonnennergie spezialisiert. Bei seiner Auflage im November 2020 notierte er bei 12,5, jetzt bei 10,8. Dieses Jahr hat er etwas mehr als 2 % verloren.

Diese Aufstellung des Mißerfolgs läßt sich beliebig verlängern.

Zum Vergleich: Der Dax ist seit Anfang 2021 von 14000 auf 16200 gestiegen, dieses Jahr um 14,8 %. Einigen Anbietern von den grünen ETFs wird jetzt bewußt, was sie ihren Kunden für eine gequirlte Grütze aufdrängeln. Vanguard – die Nummer zwei im kurzen Abstand zu Black Rock hat die Notbremse gezogen und die ESG-Regeln für die Standardprodukte aufgeweicht. Zu viel Geld ist durch verbohrte Quacksalberei durch die Lappen gegangen.

Dadurch ist für die Unternehmen der Zwang weg nach der grünen Pfeife der Oligarchen zu tanzen. Es gibt eine liberale Finanzierungsalternative. Zum Beispiel hat Florida angekündigt seine Einlagen vom kommunistischen Black Rock zum liberaleren republikanernahen Vanguard umzuschichten.

Zu diesem Thema gibt es ein aufschlußreiches und sehr ausführliches Video, das ich hier mal einbette.

Es wird immer Leute geben, die aus klimareligiösem Fanatismus in Unsinn investieren werden. Die große Masse will aber Gutes tun und dabei auch noch reich werden. Die werden von Black Rock & Co. enttäuscht.

Mit Produkten, die per staatlichen Subventionen mühevoll verkaufsfähig gemacht werden, ist nicht viel zu verdienen. Jedesmal, wenn die Prämien gekürzt werden, sinkt umgehend der Umsatz. Ich sehe das Interesse der globalen Finanzindustrie an Windmühlen, E-Mobilität und Wasserstoff langsam erkalten. Was die Kernkraft betrifft, besteht durchaus Interesse, aber die will der Agoraclan ja nicht.

Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „Wer sich allzu grün macht, den fressen die Ziegen“ (Geh. Rath v. Goethe)

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