Die Nationale Front hadert mit ihren Mahnern

„Die künftigen Zeiten brauchen auch Männer. Ich sage dir, Knabe, es wird eine teure Zeit werden: Fürsten werden ihre Schätze bieten um einen Mann, den sie jetzt hassen.“ So ließ Goethe den Götz von Berlichingen über den Fachkräftemangel im Heldenbereich weissagen. Bei der Nationalen Front ist das noch nicht angekommen. Statt dessen häufen sich die Querelen mit Dissidenten, die in politischen Körperschaften gewöhnlich gehaßt werden; Boris Palmer und Antje Hermenau haben die Grünen verlassen, Sahra Wagenknecht die Linken, Marcel Luthe die FDP und Vera Lengsfeld die CDU. Auf der einen Seite werden die Oligarchen aufatmen, daß nach Thilo Sarrazin von der SPD auch die anderen Blockparteien ihre Mahner und Stänkerer nach und nach loswerden. Andererseits waren es Flügelleute mit einem nicht geringen Einfluß auf Wählerklientels. Für die Linke beginnt beispielsweise nun der düstere Marsch in die APO, für die FDP vielleicht auch.

Ähnlich schwarz ist die miese Stimmung in Kiew. Ich hatte vorhergeahnt, daß nach zwei Jahren Krieg die Moral bröckelt. Nun kommt es innerhalb des Zirkels der ukrainischen NGO-Marionetten zu deutlichen Unstimmigkeiten. Der erste Präsident nach dem Maidan-Putsch – Petro Poroschenko – wurde an der polnischen Grenze von den Selenskyij-Bütteln an der Ausreise gehindert. Der Bürgermeister von Kiew – einer der Klitschko-Fratelli – hat Kritik am unverbrüchlichen Durchhalteoptimismus des Präsidenten geäußert. Die Armeeführung fordert ebenfalls mehr Realismus ein, da für jeden Kämpfer mit Fronterfahrung klar ist, daß Dichtung und Wahrheit weit auseinanderklaffen.

In den meisten Ländern der Großen Transformation von Washington bis Kiew beginnt gerade eine ausgeprägte Agonie. Eine Parallele zum Großen Sprung des großen Vorsitzenden Mao Tse Tung ist unverkennbar. Auch im Reich der Mitte wurden in einer Kulturrevolution funktionierende Strukturen und Anlagegüter geopfert, um kurzzeitig eine Fata Morgana des Sozialismus und der frohen Zukunft zu speisen.

Aber gerade die Geschichte Chinas ist auch ermutigend, weil die Viererbande besiegt wurde und ein rasanter Wiederaufbau gelang. Die deutsche Viererbande besteht vermutlich aus Esken. H-beck, B-bock und Lindner, die weltweite wohl aus Schwab, Soros, Gates und Guterres.

Das chinesische Exempel zeigt auch, daß nach dem Ende der Kulturrevolution ausländische Aufbauhilfe für Deutschland oder für die Ukraine nicht erforderlich ist. In der Regel reicht es, wenn die Zügel des staatlichen Interventionismus gelockert werden, um Wunder zu bewirken. Da ist Entwicklungshilfe eher hinderlich, weil sie notwendige Reformen als überflüssig erscheinen läßt.

Grüße an den Inlandsgeheimdienst:

Es meldet sich ein schwer Verhängnis:
Seht hin! gewahret die Bedrängnis
Um unsrer Helden Felsenrand!
Die nächsten Höhen sind erstiegen,
Und würden sie den Paß besiegen,
Wir hätten einen schweren Stand.

(Geh. Rath v. Goethe über die Lage im Donbass)