Furchtbare Juristen

Vor Gericht und auf Hoher See ist man in Gottes Hand. PB hatte vor einigen Tagen die Aufmerksamkeit der Leser auf den Umgang mit Flüchtlingen aus der Ukraine gerichtet. „Mal sehen, was Asyl und Schutz von „Geflohenen“ in Europa wert sind“, hatte ich angesichts von in Berlin vorgetragenen kiewer Rekrutierungswünschen gefragt.

Die Nationale Front ist uneins. Justizminister Buschmann (FDP) neigt eher dazu nicht auszuliefern. Aus der CDU gibt es mehrere Stimmen, die gegenteilige Tendenz haben, sich aber nicht trauten das klar auszudrücken, weil es Wählerstimmen kosten könnte.

Nun gab es im wahrsten Sinne des Worts Schützenhilfe für Kiew von der Achse. Eine Juristin legte dar, daß es kein Recht auf Fahnenflucht gäbe, wobei sie zur Stützung ihrer gewagten Argumentation in gerechte und ungerechte Kriege unterschied. Das erinnert mich an meinen Stabü-Lehrer, der das auch tat und gegen den seine Frau einen gerechten Krieg führte, der mit einem Waffenstillstand und einer anschließenden Trennung endete.

Ich bin etwas verwirrt. Das Blöde ist nämlich, daß jeder Diktator behauptet gerechte Kriege zu führen. Die Achse-Juristin beruft sich bei der Wertung – gerecht oder ungerecht – auf die Vereinten Nationen. Das finde ich reichlich schräg. Man könnte sich auf die Bibel berufen und Kreuzzüge beginnen. Aber ausgerechnet die UNO, die überwiegend von Diktaturen beschickt wird, als moralische Instanz akzeptieren?

Ganz skurril wird der Eintrag auf der Achse mit diesen zwei Sätzen: „Von Kriegsbeginn bis Herbst 2023 haben etwa 3.500 russische Männer im wehrfähigen Alter in Deutschland Asyl beantragt, und über mehr als die Hälfte dieser Anträge wurde entschieden. Nur in 92 Fällen wurde Schutz bewilligt.

Völlig unklar, ob diese Russen vor der Wehrpflicht der Kiewer oder der Moskowiter geflohen sind. Das wäre schon interessant. Ich nehme mal an, daß die meisten Russen aus der Ukraine nach Rußland und nicht nach Deutschland geflohen sind. Bei den oben genannten Russen könnte es sich um Russen aus Rußland handeln, oder auch nicht. Auch dann bleibt die Frage warum nur etwa 4 % anerkannt worden sind. Die Nationale Front kann Putin doch noch weniger leiden als Selenskij.

Meine Leser mögen mich für verrückt halten, aber ich neige aus verschiedenen Gründen eher zur Linie von Buschmann. Es muß nach dem Krieg doch noch jemand übrig sein, der die Trümmer wegräumt und die Witwen tröstet.

Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „Es nimmt die Gefahr, wie wir beim Brande vor zwanzig Jahren auch wohl gesehn, dem Menschen alle Besinnung, Daß er das Unbedeutende faßt und das Teure zurückläßt.“ (Geh. Rath v. Goethe)