Konrad Kustos: Einmal vergewaltigt – jetzt durfte auch noch der Landeskonservator…

Moderne Windmühlen liefern Energie, das ist eine Tatsache, über ihren ökonomischen Nutzen wird gestritten, und darin die Lösung aller Energieprobleme zu sehen, ist eine fahrlässige Illusion. Unabhängig von solchen Bewertungen geschieht alles heftige Planen und Bauen und Streiten über solche Themen immer auf einer ökonomischen oder ökologischen, also irgendwie sachlichen Ebene, bestenfalls wird noch über geschredderte Vögel geklagt. Menschliche Aspekte, also wie diese mächtigen, ruhelosen Maschinen den Menschen in seiner Lebensumgebung beeinträchtigen, zählen nichts in einer funktionalistischen Welt. Beeinträchtigt ist der Dorfbewohner, dessen Boden zuhause vibriert. Der Autofahrer, dem inmitten sich drehender Strukturen schwindlig wird. Der Naturfreund, der über der majestätischen Natur der Uckermark das monotone Kreisen riesiger gestreifter und meist auch noch blinkender Metalflügel ertragen muss. Der Mensch eben, den die Evolution nicht darauf vorbereitet hat, dass nicht nur seine Alltagswelt, sondern jetzt auch noch seine Rückzugsräume technoid überformt werden. Und es bleibt ja nicht bei den Windmühlen: Überall sind Experten dabei, die Welt noch funktionaler zu machen, sie dem menschlichen Geist zu unterwerfen, ja, der Natur bewusst ein selbstherrliches Bild der aufgeklärten Künstlichkeit gegenüberzustellen.

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