Konrad Kustos: Nonsens in den Medien

„In Kiew erschossen sich Menschen auf offener Straße“, schrieb kürzlich das bürgerliche Renommier-Magazin „Zeit“ (-online). Donnerwetter, das ist ja auch eine Meldung: Nicht nur dass die da Bürgerkrieg haben, sie scheinen auch massenhaft öffentlichen Selbstmord zu begehen. Doch keine Sorge, es handelt sich nur um die fehlende sprachliche Kompetenz des Autors Steffen Dobbert (von Beruf Sportreporter) und die Unfähigkeit einer medialen Instanz mit intellektuellem Führungsanspruch, selbst einfache Fehler vor der Drucklegung zu korrigieren. Da wundert es nicht, wenn eine andere Qualitätszeitung in der Überschrift schreibt: „Wir bleiben so lange hier, wie wir gebaucht werden“. So geht es täglich die Medien rauf und runter. Einfache Schreibfehler paaren sich mit inhaltlichen Mängeln und schlichter Schlamperei, was die Akzeptanz und das Vertrauen in unsere Informationsmedien grundlegend erschüttert. Die Fehltritte sind im Einzelnen zwar oft ziemlich komisch, aber in der Summe wirft es ein beängstigendes Bild auf das Können, die Sorgfalt und die Leistungsbereitschaft in unserer Gesellschaft.

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