ARD und ZDF sind Paten der Sportmafia

Die amerikanische Firma Discovery hat die Übertragungsrechte der Olympischen Spiele der Jahre 2018 bis 2026 für 1,3 Mrd. € gesteigert. Also pro Olympiade (Winter- und Sommerspiele) für 520 Mio. €.

Nun will Discovery für eine einzige Olympiade 2018/2020 in Asien 150 Mio € von ARD und ZDF für die Sublizenz haben. Dazu kommen fast 50 Mio. € Produktionskosten der Sender, wenn man den Aufwand zugrunde legt, den ARD und ZDF in Brasilien haben, so daß eine Olympiade für die deutschen Gebührenzahler etwa 200 Mio. € kosten würde. Derzeit überlegen die deutschen Medienzaren noch, ob sie so viel Geld ausgeben wollen.

Das zwangsfinanzierte Staatsfernsehen hat gerade bei der Bundesliga-Auktion horrende Preise gezahlt: Die ARD muss für die „Sportschau“-Rechte nach Informationen von manager-magazin.de statt bisher gut 100 ab 2017 rund 134 Millionen Euro pro Saison zahlen, obwohl sie einige Live-Spiele verloren hat und für Zusatzrechte (etwa Wiederholungen) ein weiterer zweistelliger Millionenbetrag fällig wird. Das ZDF hat seinen Einsatz für die Bundesliga mit rund 45 Millionen Euro pro Saison mehr als verdoppelt.

Und dann kommen ja noch Fußball-Weltmeisterschaften und Europameisterschaften dazu…

Man liegt bestimmt nicht falsch, wenn man Kosten für Sportübertragungen der Lügensender in Summa bei etwa 400 Millionen € jährlich schätzt.
Pro Gebührenzahler ist das nicht sehr viel. Auch am Gesamtetat der Sender von 8 Mrd. € sind das schlappe 5 %. Andererseits reicht es allerdings um die Sitten im nationalen und internationalen Sport zu verderben. Die Sportverbände sind Geldsammelstellen. Wenn jeder Weltbewohner nur einen einzigen € für Olympia abdrücken muß, kommen eben 7 Mrd. € zusammen. Und die Funktionäre verstehen es, von jedem Erdling mehr als einen Euro zu erheischen und auch zu kassieren.

Dieselben Rundfunk-Intendanten, die die Schecks an die Sportveranstalter unterschreiben, regen sich über einen Herrn Blatter und die korrupten Funktionäre aus Afrika, Asien und der Karibik auf, die Austragungsorte verschieben und Sklavenarbeit beim Stadienbau verantworten. Dieselben Sender, die immer von sozialer Gerechtigkeit schwafeln legen mit ihren Überweisungen die Grundlagen für irrationale Fußballer-Gehälter und Transfersummen. Die Intendanten gehören eigentlich wegen Schizophrenie ins Irrenhaus.

Auch im baulichen Bereich nur Hybris und Verschwendung. Das Horrorbeispiel für sogenannte nachhaltige Nutzung von Olympiasportstätten ist Griechenland. Die korrupten, treu- und verantwortungslosen Hellenen haben die Sportstätten der Olympiade von 2004 zu einem guten Teil verkommen lassen. Das olympische Dorf ist so runter, daß man nicht einmal Asylanten einquartieren kann.

Die ZEIT schrieb über die Olympiade in Griechenland 2004: „Das Budget für die Spiele betrug ursprünglich 4,6 Milliarden Euro. Tatsächlich wurden es nach offiziellen Angaben 11,2 Milliarden Euro. Unabhängige Schätzungen gehen sogar in eine Größenordnung von 20 Milliarden Euro. Olympia 2004 ist den Griechen zum Verhängnis geworden. Nachdem das Haushaltsdefizit 2002 noch bei erträglichen 3,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts gelegen hatte, schoss die Quote im Olympiajahr auf 7,5 Prozent. Binnen einem Jahr stieg die Staatsverschuldung von 182 auf 201 Milliarden Euro. Damit war der Weg Griechenlands ins Schuldendesaster vorgezeichnet.“

Die Angelegenheit ruft die Erinnerung an den Fahrstuhl des Fernsehturms am Alexanderplatz wach. In den Achtzigern hatte sich ein Benutzer aus Afrika beschwert, daß der Fahrstuhl so langsam fährt. Damals ging noch eine Welle der Empörung durchs Land. Soll der Neger doch in Afrika bleiben, wenn er Fahrstuhlwettrennen machen will, hieß es damals. Heute dagegen werden den Luxusforderern des Olympischen Komitees alle Wünsche von den Augen abgelesen.

Der Weg zu Korruption, Bereicherung und Verschwendung führt über die üppigen Überweisungen für Senderechte. Die Gutmenschen von ARD und ZDF tragen die Verantwortung für Korruption und Armut in Brasilien, Sklavenarbeit in Katar, die Staatsschulden von Griechenland und einige andere böse Übel der Welt. Der Olympiade würde ein bescheideneres Budget gut zu Gesicht stehen. Es muß um den Sport gehen, und nicht um nationales Prestige, Prunkbauten und elitäre Klimapropaganda vom Großbildschirm. Der Sport sei doch, so die stehende Rede von Thomas Bach, überhaupt nicht politisch.

Bundeskanzler Frau Dr. Merkel sappelt mantrahaft davon, daß man die Fluchtursachen bekämpfen muß. Recht hat sie. Warum schaltet die CDU in den Ländern ARD und ZDF dann nicht ab?