Zu faul zum Abwaschen

Selig sind, die da geistlich arm sind. Das ist ein Zitat aus der Bergpredigt. Den geistig Zurückgebliebenen wurde der Himmel verhießen. Für Leute, die mit fünfzig Sachen auskommen, und zum Abwaschen zu faul sind, gab es auf dem Berg dagegen keine Versprechungen. Denn wer am Werkzeug spart, kann nicht arbeiten. Das ist ein Schmarotzer.

Kürzlich las ich einen Bericht über so einen Arbeitsscheuen, der mit 450 € im Monat auskommt. Und das in der Großstadt Berlin. Dann wurde aber nachgeschoben, daß die Miete und die Krankenkasse vorher schon bezahlt waren.  Also ein Blödsinnsartikel auf einem Propagandablock von Frau Dr. Merkel & Friends. Da stand noch drin, daß Kochen dem guten Mann wegen der Anschaffung der notwendigen Geräte und den Stromkosten zu teuer wäre und er lieber essen gehen würde. Ist einer von den Rundrum-Wohlfühl-Artikeln wie sie gerade am laufenden Band unters Volk gebracht werden. „Nie ging es uns so gut“, ist das Credo dieser durchsichtigen Berieselung durch die gelernte Agitprop-Funktionärin Dr. Merkel. Dieser Rentner, der seinen arbeitsscheuen Lebensentwurf anpreist, Joachim Klöckner, ist Minimalismus-Coach. Das heißt er beweist sich jeden Tag, daß er nichts braucht. So stellt sich die Regierung den Rentner der Zukunft vor. Kein Winter in Malle, keine Reisen mit dem Wohnmobil, sondern ein Klappfahrrad, eine Hängematte, zwei Hosen und eine Plastikschüssel für das Frühstücksmüsli. Vermutlich hat er auch eine Unterhose und zwei Socken. Oder auch nicht.

Der faule Sack schreibt: „Ich koche nicht. Ich habe das vor und zurückgerechnet und bin zu dem Schluss gekommen, dass es billiger ist, als das nötige Inventar dafür anzuschaffen, die Geräte, den Strom und das Wasser für den Abwasch zu bezahlen. Am Nachmittag gehe ich essen, ein Gericht kostet so um die fünf Euro, manchmal auch mehr. Dafür gibt es dann zum Beispiel wunderbare Spaghetti mit toller Soße und Salat.“

Gehts noch? Vielleicht hilft ein Rechenkursus bei der Volkshochschule? Bleiben wir mal bei Nudeln mit Tomatensoße: Nudeln für eine Portion kosten etwa 30 Center, eine Büchse Tomatensoße 70 Center und Energie, Mehl, eine Zwiebel, Speck und Salz zusammen noch einmal 30 Center. Zusammen 1,30 €. Da spart man jeden Tag 4 €. Dafür kann man das Abwaschwasser und den Strom locker bezahlen. Und dann paßt sogar noch die Abschreibung von zwei Töpfen, einer Kochplatte, einer Gabel, einer Abwaschschüssel und einem Teller ins Budget. So gut und billig bekommt man das in keiner Wirtschaft. War nur ein Beispiel.

Der durchschnittliche Zahlbetrag der Versichertenrenten lag nach Angaben der Deutschen Rentenversicherung am 01.07.2014 bei 1.061 Euro für Männer in den alten Bundesländern. Davon gehen 8,2 % für die Krankenversicherung ab. Das sind 87 €. Bleiben also 974 €.

Nehmen wir mal an, die Wohnung ist 50 qm groß und kostet warm 10 €/qm. Da darf man nicht gerade in München oder in einer Universitätsstadt wohnen. Dann bleiben 474 € übrig. Das sind 15,80 € pro Tag. Da sollte man vielleicht doch selber kochen und abwaschen. Trotzdem geht das Ganze noch auf, 474 € sind 100 Euro über dem Regelsatz von Hartz IV.

Das wird jedoch nicht so bleiben. Ab 2020 wird das Rentenniveau abgesenkt werden. Das hat verschiedene Gründe: Die zahlreichen Babyboomer kommen ins Rentenalter, die Asylkrise verbraucht Ressourcen, Mieten steigen durch die völkerwanderungsbedingte Konkurrenz auf dem Wohnungsmarkt und die industrielle Basis, die für das Steueraufkommen entscheidend ist, wird durch den Klimaschutz und die Energiewende zerstört werden. Ein Rentnerdasein in der Stadt wird wirklich karg werden.

Was kann man dagegen tun? Arbeiten! Auf der Ausgabenseite kann man die Kosten dämpfen, wenn man einen Kleingarten hat. Da kann man monatlich fast 100 € sparen, auch unter Berücksichtigung der Pacht. Man kann Wein selbst erzeugen. Das ist technisch relativ simpel. Pro 15-l-Ballon spart man etwa 80 €, auch wenn man die Kosten für den Zucker berücksichtigt. Man kann mit Holz heizen, wenn man einen Ofen und eine Kreissäge hat: Ersparnis etwa 600 € pro Winter.

Und man sollte unbedingt gut kochen lernen. Wenn ich in der Kaufhalle in der Schlange stehe, illere ich immer in die fremden Einkaufswagen. Da sehe ich ganze Ladungen mit teurer Halbfertigware, nur weil die Käufer nicht richtig kochen können oder weil sie keine Zeit dafür haben.  Das geht überhaupt nicht, wenn man knapp bei Kasse ist.

Das größte Armutsrisiko ist jedoch das Rauchen. Die selbsternannten Sozialpolitiker Gerhard Schröder und Joschka Fischer hatten seinerzeit die Tabaksteuer erhöht.  Nun nehmen wir an, daß der Rentner eine Schachtel Zigaretten am Tag raucht. Ist nicht unmäßig. Pro Schachtel Zigaretten beträgt die Tabaksteuer etwa € 2,73. Für 30 Schachteln Zigaretten im Monat fallen € 81,90 Tabaksteuer an. Und diese Steuer wird noch einmal mit 19 % Umsatzsteuer besteuert. Da gibt es auf jeden Fall einen Hunni Sparpotential.

Man kann seine Kosten schon minimieren. Aber mit nur 50 Gegenständen leben, das sollen die von der Entschleunigung träumenden Grünen an sich selbst ausprobieren. „Entschleunigen“ und „Minimalismus“, das sind so selbstgebastelte Entschuldigungen für extreme Faulität. Ich denke das Lumpenlieschen Fräulein Roth hat – trotzdem sie nie einen Beruf erlernt, geschweige denn ausgeübt hat – alleine etwa 50 skurrile Schals…