Industrieproduktion im Mai 2020

Mit sechs Wochen Verzug haben wir jetzt die Maizahlen der Industrieproduktion. Sie sind, wie es vorherzusehen war, schlecht. Daran ist nicht zuletzt auch der Export beteiligt. Es wird immer alles auf Onkel Donald mit seinem Protektionismus geschoben. Der Euro-Wechselkurs trägt allerdings bei. Und vor allem die Krise im Euroraum, die mit Zöllen absolut nichts zu tun hat. Die üppig sprudelnden Steuern aus den Quellen der Industrie versiegen gerade, die grünen Feinde des Kapitalismus frohlocken, schätzen die diabolischen Kräfte nicht, von denen sie bisher sehr kommod gelebt haben. Insbesondere der Grünen Jugend ist das bischen Gehirn rausgekratzt worden.

Der Stillstand in einigen Bereichen der Industrie begann Mitte März wegen Zulieferproblemen, Mitte April entspannte sich die Situation bei der Beschaffung von Teilen etwas, aber der Handel brachte zum Beispiel bei Fahrzeugen weniger an den Kunden. Es begann eine Absatzkrise, die teilweise auch durch die EU hausgemacht war. Im Mai wurde die Produktion bei den Fahrzeugwerken wieder aufgenommen, wobei trotzdem reichlich Kurzarbeit vorkam. Auch jetzt im Juli ist Freitag oft frei.

Mai 2020 (vorläufig): Produktion im Produzierenden Gewerbe
-19,3 % zum Vorjahresmonat (real und kalenderbereinigt)

April 2020 (revidiert): Produktion im Produzierenden Gewerbe
-25,0 % zum Vorjahresmonat (real und kalenderbereinigt)

März 2020 (revidiert): Produktion im Produzierenden Gewerbe
-11,3 % zum Vorjahresmonat (real und kalenderbereinigt)

Februar 2020 (revidiert): Produktion im Produzierenden Gewerbe
-1,8 % zum Vorjahresmonat (real und kalenderbereinigt)

Januar 2020 (revidiert): Produktion im Produzierenden Gewerbe
-0,9 % zum Vorjahresmonat (real und kalenderbereinigt)

Die einseitige Fixierung der Bundesregierung auf Elektromobilität ist nicht hilfreich, weil ein Großteil der Kunden diesen Weg  nicht mitgeht. Absatzkrise trifft auf Käuferstreik, wie man gestern an den Zulassungszahlen der Autobranche sah.

Die Shutdown- und Lieferkettenkrise setzt sich auf eine Strukturkrise, wie die Januar- und Februarzahlen zeigen.

Wenn man derzeit die MSM verfolgt, hat man den Eindruck, daß die schreibende und quatschende Zunft den Ernst der Lage zwar erkannt hat, jedoch weiter an einem grünen Umbau der Wirtschaft festhält, obwohl die Kunden das nur begrenzt mitmachen werden. Die Unternehmen kann der Staat zu unsinigen Käufen zwingen, zum Bespiel zu E-Autos, die Privatkundschaft ist kritischer, wie die neuesten Zahlen zeigen.

Die Älteren werden sich noch erinnern wie der Staat erfolglos „Kaffee-Mix“ in den „Markt“ drücken wollte. Die Untertanen lehnten den Kaffee-Mix überwiegend ab und empfanden den Kaffeemangel als Angriff auf einen tradierten Bestandteil der Alltagskultur. Spottnamen wie „Erichs Krönung“ wurden geprägt.

Der Kaffee-Mix führte zu Ausfällen an Kaffeemaschinen in der Gastronomie, da der Mixtur u. a. Erbsenmehl beigemischt war. Das darin enthaltene Eiweiß quoll unter Druck und Hitze auf und verstopfte die Filter. Der Preis von 4 M pro 125 g war eine bodenlose Frechheit. Bei Ratioprojekt, wo ich während der Kaffeekrise arbeitete, kam die Sitte auf, mittags Eis zu holen, und dieses mit Eierlikör zu veredeln, um das Kaffeetrinken standesgemäß zu substituieren. Bei Hydroprojekt, wo ich vorher war, wurde der Kummer in literweise Kräuterlikören ertränkt. Ich denke, daß die E-Autos unter Vertriebsgesichtspunkten mit dem Kaffee-Mix vergleichbar sind. Es gibt Sachen, die sind wegen Perversität nicht vermittelbar, auch nicht unter dem Druck einer Partei, die immer recht hat.

Ich kalkuliere, daß der Rückgang der Industrieproduktion im Juni mit etwas Glück wieder einstellig sein wird. Schaun wir mal.

 

Grüße an den Verfassungsschutz. An die Zentrale Plankommission weiterleiten (z.H. P. Altmaier).