Werner Marnette: Wir stehen kurz vor dem Ende

PB hatte schon seit 2014 vor der Energiepolitik der Berliner gewarnt. Nun mehren sich die Stimmen aus der Industrie. Werner Marnette kann es sich inzwischen leisten die Wahrheit zu sagen, weil er Rentner ist. Er war von 1994 bis zu seinem Rücktritt am 9. November 2007 Vorstandsvorsitzender der Norddeutschen Affinerie (heute Aurubis). Dieser Betrieb ist einer der größten Kupferproduzenten Europas. Kupfer ist für die von Märchenrobert geplante Elektrifizierung ein Schlüsselmetall. Und der Betrieb ist auch einer der größten Energieverbraucher in Deutschland.

Das Kohlekraftwerk Moorburg entstand ab 2007 am Standort des 2004 abgerissenen Gaskraftwerkes Moorburg als Doppelblockanlage mit rund 2 × 800 MW. Es ging 2015 in Betrieb, kostete rund 3 Mrd. Euro und sollte bei angenommenen 7500 Volllaststunden pro Jahr 11,5 TWh elektrische Energie liefern. Seit dem 4. Mai 2007 war der Kupferproduzent Aurubis durch eine so genannte virtuelle Kraftwerksscheibe – eine gesellschaftsrechtliche Beteiligung in Höhe von 115 MW – am Kohlekraftwerk Moorburg beteiligt. Aurubis sollte von Vattenfall bis 2040 pro Jahr eine Milliarde Kilowattstunden Strom beziehen. Der Bezugspreis in diesem langfristigen Liefervertrag orientiert sich an den Erzeugungskosten des  Kraftwerks. Am 18. November 2015 weihte Olaf Scholz, damals Hamburgs Erster Bürgermeister, das Kraftwerk offiziell ein.

Im Jahre 2010 erhob der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Beschwerde bei der EU-Kommission. Im März 2015 gab die EU-Kommission bekannt, ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland anzustoßen, da die wasserrechtliche Genehmigung des Kraftwerks gegen die Habitatrichtlinie verstoße. Es bestehe die Gefahr, dass das Projekt sich negativ auf geschützte Arten wie Lachs, Flussneunauge oder Meerneunauge auswirkt. Die zur Kühlung des Kraftwerks erforderliche Wasserentnahme sei schädlich für diese Tiere. Bei der Genehmigung des Kraftwerks habe Deutschland es versäumt, die in der Richtlinie vorgesehene Prüfung vorzunehmen und nach alternativen Kühlverfahren zu suchen, durch die das Sterben der betreffenden geschützten Arten vermieden werden könnte.

Statt der Kühlung mit Elbe-Wasser könnte ein Kreislaufkühlungssystem genutzt werden. Dies jedoch bewirkt einen erhöhten Eigenbedarf des Kraftwerkes und damit höhere Stromgestehungskosten.

Am 1. Juni 2017 untersagte die Hamburger Behörde für Umwelt und Energie (BUE) in Umsetzung des Urteils und nach Abstimmung mit dem Bund die Wasserentnahme aus der Elbe zur Durchlaufkühlung. Damit darf das Kraftwerk nur mit Kreislaufkühlung per Kühlturm betrieben werden. Am 1. Dezember 2020 gab die Bundesnetzagentur bekannt, dass Vattenfall mit den beiden Blöcken des Kraftwerks Moorburg am Ausschreibungsverfahren zur Reduzierung der Verstromung von Steinkohleanlagen und Braunkohle-Kleinanlagen für beide Blöcke einen Zuschlag erhielt. Seit dem 1. Januar 2021 darf der Strom aus diesen Blöcken nicht mehr vermarktet werden. Im Dezember 2020 ging das Kraftwerk in die Netzreserve über und wurde im Juli 2021 stillgelegt. Inzwischen ist guter Rat teuer. Die Energieversorgung von Aurubis und die Fernwärmeversorgung Hamburgs hängen mehr oder weniger in der Luft.

Märchenrobert ist nicht in der Lage zwei seiner Ziele: Kupferproduktion für die Elektrifizierung und die Energieversorgung dafür zu koordinieren, weil er einfach zu beschränkt ist. Er ist halt nur Kinderbuchautor und Philosoph.

Julian Reichelt hat ein Interwiev mit Werner Marnette in sein jüngstes Video eingebunden. Da sträuben sich die Nackenhaare. Ich kann mir solche Filme wie das Kettensägenmassaker ansehen, ohne hinterher schlecht zu schlafen. Von dem Reichelt-Video bekomme selbst ich als abgebrühter und hartgesottener Bursche Angst. Aber sehen Sie selbst:

Naive Zeitgenossen halten Hamburg für eine fortschrittliche Stadt. Der Ökonom Joseph A. Schumpeter mußte eigentlich wissen, worüber er am 21. September 1928 vor der Mitgliederversammlung des Reichsverbandes des Deutschen Groß- und Überseehandels sprach. Um gute Stimmung zu erzeugen, erwähnte Schumpeter eingangs die Pionierrolle des Überseehandels für das moderne Wirtschaftsleben, „als reinsten Repräsentanten des kapitalistischen Wirtschaftsgeistes“. Ich habe dieses freundliche Märchen auch geglaubt, bis ich das Museum in der Hamburger Speicherstadt besucht hatte. Noch bis in die späten 50er Jahre liefen Quartiersleute mit Zylinder und Schürze im Hafen herum, die nach einer Preisanordnung bezahlt wurden, die an die DDR erinnerte. Jedes horizontale Bewegen eines Sacks oder eines Fasses um 10 Zentimerter, jedes Anheben mit dem Flaschenzug, jede Probenahme hatte ihren Festpreis. Die Liste mit den Vergütungen ist mehrere Seiten lang.

Soviel über den kleinkarierten Geist von Hamburg, der letztlich dazu führte, daß das Kraftwerk Moorburg zugemacht wurde. Hamburger sind keine Weltbürger, sondern die letzten  Korinthenkacker.

Wir stehen kurz vor dem Ende: Das bedeutet auch, daß die Renten der Leute, die die verantwortungslosen Krawallparteien CDU und SPD gewählt haben, nicht mehr wie gewohnt fließen werden. Das bedeutet Blackout mit Todesfällen und Plünderungen. Das bedeutet auch daß die unteren Etagenbewohner des grünen Klientelhauses nicht mehr wie bisher großzügig gepampert werden können. Deutschland wird als Zahlemann der EU ausfallen, die Preise werden auf Grund des verfallenden Euros steigen und die Löhne werden sinken. Das wird das Ergebnis der finsteren Verschwörung der herrschenden Pseudoeliten sein.

 

Grüße an den Inlandsgeheimdienst: In einem der nächsten Videos gebe ich Ratschläge zur Notstromversorgung. (Die hatte der Geh. Rath v. Goethe noch nicht)

 

Beitragsbild: Eine Hamburger Kartoffel von Bernd Zeller aus ZZ. Heute: Aktivisten kleben sich an Vulkan fest.