Am Sonntag Feuertanz

Nincsen füst tűz nélkül ist so eine ungarische Redensart. Kein Rauch ohne Feuer. Ich möchte also nicht von dem scheußlichen bulgarischen Weinverschnitt schreiben, der unter dem Label „Feuertanz“ in der Russenzeit verabreicht wurde, sondern von romantischen Stunden im Süden, wo Tanzensembles am späten Abend über die Dörfer fahren, um mit Fackeln zu tanzen und die Falunapak, die Dorffeste zu verschönen. Auf dem Balkan ist diese archaische Tanztradition nicht nur in Ungarn lebendig.

Der Feuerstab besteht oft aus einem Aluminiumrohr, einem Griffstück mit einer Länge von einem halben Meter und ist oft mit einem griffigen, stark belastbaren Spezial-Moosgummi überzogen. Die Dochtwicklung an beiden Enden sorgt für einen gleichmäßigen, attraktiven Showeffekt. Ganz billig sind die Fackeln und die Auftritte nicht. Sie werden oft von Österreichern, Russen, Deutschen oder Holländern gesponsert, die in den Orten die Wohnkarte und eine etwas dickere Geldkatze haben.

Beim Auftritt von NOX in der Papp Laszlo Arena in Budapest durften die Fackeln wegen Brandschutz nicht entzündet werden, der Ausgleich ist die forró Szilvia.

Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „Wer dem Feuer näher ist, dem wird schneller warm.“ (ungar. Sprichwort)

Beitragsbild: Bernd Zeller aus der ZZ. Heute: Verfassugsschutz warnt vor Heinrich XIII, 2.0