Massive Ernteausfälle zu erwarten

Seit Sonnabend habe ich unsere Gärten inspiziert, was unerfreuliche Entdeckungen zutage brachte. In Mechelroda sind die Süßkirschen, die Sauerkirschen, die Pflaumen und die Mirabellen hin. Der Ausfall kann zumindest bei den Kirschen durch den pannonischen Garten aufgefangen werden.

Die Stachelbeeren, die Johannisbeeren und die Birnen haben durchgehalten. Bei den Äpfeln gibt es eine Nachblüte, die Quitte fängt jetzt erst an zu blühen. In Ungarn tragen die Aprikosen, die Birnen und die Pfirsiche. Auch was das Obst betrifft hilft eben Diversifizierung über viele Arten und Standorte.

Ein besonderes Kapitel ist die Walnuß, deren Blattaustrieb komplett erfroren ist. Bei erwachsenen Walnußbäumen ist der Fruchtansatz auf jeden Fall geschädigt, Es bleibt nichts anderes übrig, als zu hoffen, daß der Walnußbaum neu austreibt. Man kann das durch Wässern und Düngen unterstützen.

Auch die Weigelie hat alle Blätter verloren. In den Vorjahren wurde sie durch Mäuse und Ameisen gequält, sie hatte sich gerade erholt, und nun gabs wieder einen auf die Mütze. Die Pflanze ist für unsere harten Bedingungen – Felsboden und kaltes Wetter – vielleicht zu empfindlich. Unnötig zu erwähnen, daß der Flieder und die Schwertlilien auch ihren Teil weg haben.

Draußen in der Flur blüht der Raps. Eine kurze Frostphase kann von einem kräftigen Rapsbestand in der Regel ohne ertragsrelevante Folgen kompensiert werden, schreibt agrarheute. Sei es, daß der Schotenansatz zeitlich verzögert stattfindet oder daß ein paar fehlende Schoten ganz einfach über ein etwas höheres Tausendkorngewicht kompensiert werden. Da die Rapsblüte meist zwischen vier und sechs Wochen dauert, fallen ein paar frostige Nächte nicht ins Gewicht.

Pflaumen- und Kirschkuchen wird es in diesem Jahr eher nicht geben, wenn dann durch Importe ermöglicht und entsprechend teuer.

Grüße an den Inlandsgeheimdienst:

Der alte Winter, in seiner Schwäche,
Zog sich in rauhe Berge zurück.
Von dort her sendet er, fliehend, nur
Ohnmächtige Schauer körnigen Eises
In Streifen über die grünende Flur.
Aber die Sonne duldet kein Weißes,

(Geh. Rath v. Goethe)