Merkel will Tabus statt Aufklärung

Frau Dr. Merkel hat den Vorschlag unterbreitet, daß unsere arabischen Freunde aufs deutsche Land ziehen sollen: „Wir erwarten, dass sich die Menschen, die zu uns kommen, an unsere Gesetze halten, dass sie ein bisschen neugierig sind auf unser Leben.“ Die Flüchtlinge sollten nicht in die großen Städte streben, sondern in ländlichen Regionen bleiben. Dort gebe es mehr Wohnraum, und die Menschen dort könnten sich oft besser um sie kümmern, sie besser integrieren.

Nach Merkel müßten die Flüchtlinge „die Werte, die dieses Land lebt – Toleranz, Offenheit, Religionsfreiheit, Meinungsfreiheit“ achten und versuchen zu verstehen: „Man kann sagen, wenn man etwas nicht versteht, aber man sollte es achten und einhalten.“

Wie immer wenn Frau Dr. etwas von sich gibt, ist es gequirlte Grütze, die mit den Realitäten nichts zu tun hat. Vor ein paar Jahren ließ die vergeßliche Frau einen Zensus erheben, um die Wohnbevölkerung und den Wohnraum zu erfassen. Das Ergebnis für meinen Wohnort auf dem Lande: Es gibt nicht eine einzige Mietwohnung im Ort und zu verkaufen sind auch keine Objekte. Und wenn, dann nicht unter 150.000 Euro. Vor zehn Jahren war das noch anders: Da bekam man mit etwas Glück für 40.000 Euro einen 30 Jahre alten EW 65B. Aber welcher Araber hat so viel Geld, wenn man mal von den Königsfamilien in den Golfstaaten absieht?

In meinem Wohnort gibt es ein bis zweimal im Jahr ein Dorffest. Da werden Bratwürste und Brätel gebraten und Bier fließt in Strömen. Mancher zugereiste Jungmann würde da sicher gern mitmachen, aber nur, wenn es kein anderer Araber sieht. Um es vorsichtig zu formulieren: Dorffeste sind wegen der Speisegebote keine super Gelegenheit zum Kennenlernen und um die Neugier auf unser Leben zu befriedigen.

Vor vierzig Jahren war das anders. Da haben die arabischen Freunde und ich oft zusammen gekocht und getrunken. Das arabische Reisgericht Ma Kluba mit Schweinefleisch. In der DDR wurden zwar hunderttausende Schafe gehalten, aber nie verirrte sich Schafsfleisch in den Handel oder gar in eine Fleischerei. Wie von Zauberhand verschwand das Getier. Und abends wurde wie selbstverständlich zusammen Bier getrunken. Vor kurzem war einer der damaligen Freunde bei mir zu Gast. Meine Freundin ist mit seiner Frau shoppen gegangen und wir Männer haben die Gelegenheit genutzt und auf dem Marktplatz heimlich Bratwürste gegessen. The times there are a changin.

Frau Doktor gibt den Asylanten folgenden Rat: „Man kann sagen, wenn man etwas nicht versteht, aber man sollte es achten und einhalten.“ Ein typischer verkorkster Merkel-Satz. „Die unmittelbare Wirklichkeit des Gedankens ist die Sprache.“ So Karl Marx in „Die deutsche Ideologie“ 1845. Was muß man für ein furchtbares Chaos in seinem Kopfe haben, um so unüberlegtes Zeugs zu sprechen, wie Merkel?

Nehmen wir mal ein Beispiel. Unsere arabischen Freunde verstehen die Ehe für alle nicht. Das sagen sie auch unumwunden. Die werden sich eher den Fuß abbeißen, als die Ehe für alle zu achten oder einzuhalten. Weil sie die Frankfurter Schule und deren Umwertung der Werte einfach nicht verstehen.

Die europäische Aufklärung hatte das Ziel, daß die Leute verstehen, warum sie etwas achten oder Gesetze einhalten. Rationalität und systematisches Erkennen, profunde Erklärungen waren in der Sattelzeit von etwa 1750 bis 1880 gefragt. Es war eine Periode des Fortschritts und des kulturellen Aufstiegs. Die Antithese dazu ist Merkel: „Man kann sagen, wenn man etwas nicht versteht, aber man sollte es achten und einhalten.“ Das ist so ungefähr der Inhalt des Tabus der Naturvölker. Ich weiß nicht warum, aber eine bestimmte Schwelle übertrete ich nicht. Die Alte ist voll die Steinzeit. Ich komm einfach nicht weg über so viel Blödheit.