Kevin nicht allein zu Haus
Nach Kevin Kühnerts Vorschlägen zur Zukunft von BMW kann man der Firma nur raten den Firmensitz nach Österreich oder in die Schweiz zu verlegen, um sich der Verstaatlichung durch die „Generation Z“ zu entziehen. Denn bisher war es immer so: Was die Lügenpresse und das zwangsfinanzierte Staatsfernsehen wärmstens empfohlen haben wurde 10 Jahre später Realität. Auch wenn es noch so absurd und/oder schädlich war.
Bemerkenswert ist, daß der Juso-Kühnert aus der SPD-Geschichte der Zwischenkriegszeit nichts gelernt hat. Deshalb mal ein Blick in den Rückspiegel.
Im Görlitzer Programm von 1921 hatte sich die SPD ausdrücklich auf das parlamentarische System eingelassen. Eduard Bernstein, der 1919 aus der USPD ausgeschlossen worden war und in die SPD als verlorner Sohn wieder aufgenommen wurde, drückte dem Görlitzer Programm den parlamentarischen Stempel auf. Mit der Formulierung: die SPD sei die Partei des arbeitenden Volkes in Stadt und Land schien sie sich zu öffnen. Im Görlitzer Programm wurde die Schaffung einer sozialistischen Wirtschaft als Ziel beibehalten. Es wurden umfangreiche Vergesellschaftungen, die Ausweitung des öffentlichen Eigentums und die staatliche Kontrolle des verbleibenden kapitalistischen Besitzes an Produktionsmitteln verlangt.
1926 verkündete der Sozialdemokrat Rudolf Hilferding im Reichstag:
„Weil dem Kapitalismus der Sozialismus immanent ist, weil die Organisation, die der Kapitalismus in der Wirtschaft schafft, schließlich in die demokratische Kontrolle dieser Wirtschaft durch die große Masse der Produzenten wird umschlagen müssen, gerade deshalb sagen wir: … Wir treten ein für eine Staatsmacht, die diese gesellschaftliche Kontrolle vorbereitet und erweitert…“
Auf dem Kieler Parteitag der SPD 1927 referierte Hilferding:
„Wir haben heute alle das Gefühl, dass auch der Privatbetrieb, die Wirtschaftsführung des einzelnen Unternehmers aufgehört hat, Privatsache dieses Unternehmers zu sein. …Führung des Unternehmens ist nicht mehr Privatsache des Unternehmers, sondern gesellschaftliche Angelegenheit.“
„Wir befinden uns augenblicklich in einer Periode des Kapitalismus, der im wesentlichen die Ära der freien Konkurrenz, in der der Kapitalismus rein durch das Walten der blinden Marktgesetze beherrscht war, überwunden ist, und wir zu einer kapitalistischen Organisation der Wirtschaft kommen, also von der Wirtschaft des freien Spiels der Kräfte zur organisierten Wirtschaft…Organisierter Kapitalismus bedeutet…in Wirklichkeit den prinzipiellen Ersatz des kapitalistischen Prinzips der freien Konkurrenz durch das sozialistische Prinzip planmäßiger Produktion. Diese planmäßige mit Bewußtsein geleitete Wirtschaft unterliegt in viel höherem Maße der Möglichkeit der bewußten Einwirkung der Gesellschaft, das heißt nichts anderes, als der Entwicklung durch die einzige bewußte und mit Zwangsgewalt ausgestattete Organisation der Gesellschaft, der Einwirkung durch den Staat…Das heißt nichts anderes, als daß unserer Generation das Problem gestellt ist, mit Hilfe des Staates, mit Hilfe der bewußten gesellschaftlichen Regelung diese von den Kapitalisten organisierte und geleitete Wirtschaft in eine durch den demokratischen Staat geleitete Wirtschaft umzuwandeln.“
Die Grundsatzkommission des ADGB um Fritz Naphtali ließ 1928 verlauten:
„Wir glauben, dass von dieser Entwicklung zum organisierten Kapitalismus in letzter Linie ein großer Antrieb der Entwicklung zur Demokratisierung der Wirtschaft ausgehen wird und bereits auszugehen beginnt.“
Hilferding und Naphtali idealisierten die Möglichkeiten der Planwirtschaft, sie diagnostizierte den endgültigen Zugriff des Staats, aber sie ahnten seltsamerweise nicht, daß am Schluß weder ein demokratischer noch ein marxistischer Staat, sondern ein Staat mit einem lebensreformerischen Herrschaftsanspruch planen würde. Der Vierjahresplan 1936 bis 1940 diente der Kriegsvorbereitung.
Soweit der Blick in den Rückspiegel, um zu illustrieren, auf welches dornige Gebiet sich Kühnert begeben hat. Trotz schlechter Erfahrungen mit dem Volkseigentum reagiert ein Teil der Medien begeistert, auch Pöbelralle freute sich über den Vorstoß. Die Leitmedien Neues Deutschland und taz sind schon mal begeistert. Der Zeit war der Vorschlag ein Interview über Sozialismus wert, SPON hält den Enteignungsvorschlag nicht für radikal, sondern für nebulös. Da weiß man was kommt. Eher früher als später de Enteignung. Die Journalisten werden nicht nachlassen, bevor BMW zerstört ist.
Hilferding hatte die planwirtschaftliche Rückwärtsrolle so verstanden, daß aus dem Staatskapitalismus der Sozialismus hervorgehen würde. Eigentlich war das gut und scharf beobachtet, denn aus dem Wirtschaftssystem der Weimarer Republik entstand Sozialismus. Erst Nationalsozialismus und anschließend Bolschewismus. Aus Kevins theoretischen Überlegungen wird wegen zukünftiger Mitwirkung der Grünen vermutlich Steinzeitkommunismus wie bei den Roten Khmer entstehen. Mit Lastenkamelen und Eselskarawanen in Berlin.
Um zu verstehen wie Kühnert und Konsorten ticken, ist es von Vorteil englischsprachige Blogs zu lesen.
Der auf Zerohedge erschiene Artikel ist sehr bemerkenswert und auch ein wenig anspruchsvoll:
https://www.zerohedge.com/news/2019-04-18/nearly-everyone-socialist-now-just-way-elites-want-it
(Fast jeder ist jetzt ein Sozialist – so wie es die Eliten wollen)
Ich stelle den Schluss übersetzt ein, empfehle aber den Text in voller Länge zu lesen:
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Die Konsequenzen für die Zukunft
Dieser Artikel hat die politische Landschaft in demokratischen Ländern beschrieben, die vom Sozialismus dominiert wird, der als trojanisches Pferd für den Kommunismus fungiert. Die Aufgabe des Sozialismus besteht darin, den Kapitalismus zu zerstören und den Weg für den Kommunismus zu ebnen, sei es marxistisch oder faschistisch.
Es ist an der Zeit, sich Gedanken darüber zu machen, was passiert, wenn der Sozialismus unvermeidlich und wie geplant unter seinen Widersprüchen zusammenbricht. Sie bricht zusammen, weil der Sozialismus der Ökonomie Ressourcen und Effizienz raubt. Die endgültige Zerstörung erfolgt durch die Entwertung der staatlich ausgegebenen Währung bis zu dem Punkt, an dem sie vollständig zusammenbricht.
Es besteht kein Zweifel daran, dass viele von der Sozialdemokratie betroffene Länder mit diesem Ergebnis konfrontiert sind. Der Aufbau von nicht rückzahlbaren Schuldverschreibungen führt zu einer allgemeinen Insolvenz, wenn der Gläubiger bezahlt werden muss. Das wissen richtige Ökonomen, nicht die sozialdemokratischen Nachahmungen, die von Regierungen eingesetzt werden oder vor Regierungen katzbuckeln. Der Zyklus der Kreditausweitung führt zu Zeiten, in denen eine Kreditkrise wahrscheinlicher ist als zu anderen Zeiten. Die Runen deuten darauf hin, dass wir diesem Punkt näher kommen.
In diesem Fall können wir mit einem Ausschlag von wirtschaftlichen und systemischen Misserfolgen rechnen, die indirekt auf den Sozialismus zurückzuführen sind. Logischerweise erwarten wir, dass diese Fehler korrekt zugeschrieben werden und eine neue Bewegung in Richtung freier Märkte folgen wird. Diejenigen von uns, die die freien Märkte untersucht haben, wissen, dass ein Staat, der mutig genug ist, alle sozialistischen Interventionen aufzugeben, seine Bevölkerung schnell mit einer Rückkehr zur Normalität belohnt sehen wird; eine schwierige Zeit vielleicht nur von ein oder zwei Jahren.
Dieser Optimismus wird durch die Realität getrübt, dass der extremere Sozialismus von den staatlichen Einrichtungen als die Lösung für alle Krisen angesehen wird. Polizei und Armee werden mit der Aufrechterhaltung von Recht und Ordnung, der Rationierung und der Preiskontrolle beauftragt. Wir haben das alles schon einmal gesehen. Es mag einige Staaten geben, die vom sozialistischen Abgrund zurückweichen, aber die Mehrheit wird sich instinktiv dem Marxismus, oder vielleicht in seltenen Fällen dem Faschismus zuwenden. Die Schraube wird bei den einfachen Menschen und ihren Familien noch weiter angezogen. Freie Märkte sind nicht die erste Option.
Realistisch gesehen sollten wir die Hoffnung auf eine schnelle Rückkehr zu freien Märkten ablehnen, denn fast jeder ist ein Sozialist. Das Vermögen, das auf der Grundlage der Kreditausweitung erwirtschaftet wird, hat seinen Ursprung im Sozialismus, der Umverteilung des Reichtums durch Währungsabwertung. In unseren finanziellen Angelegenheiten geben wir dem Kapitalismus ein Lippenbekenntnis ab. In Wirklichkeit haben diejenigen von uns mit Finanz- und Immobilienvermögen (bisher) von seiner allmählichen Zerstörung profitiert.
Wir sind jetzt fast alle Sozialisten.
Warum wird solchen ungebildeten, arbeitsscheuen Subjekten wie Kühnert (SPD), Zimiak (CDU), Claudia Roth & Konsorten (Grüne) eine politische und mediale Bühne ermöglicht?
Die faseln über Demokratie und Sozialismus und erhalten „money for nothing and chicks for free“.
Solche Leute wie Kühnert wären in ihrer Wunschgesellschaft wegen asozialen Verhaltens entweder im Jugendwerkhof oder im Knast gelandet.
Warum lassen sich Menschen mit Schul-, Berufs- oder Studienabschluß, die tagtäglich einer geregelten Arbeit nachgehen oder nachgegangen sind, von solchen Parasiten erzählen, was richtig und gut sein soll?
Warum erhalten lebensunerfahrene Schulschwänzer mehr Gehör als Wissenschaftler und Selbstdenker?
Vielleicht sind viele dieser Assi-Gläubigen inzwischen selbst auf solch einem Niveau gelandet?
Irgendwie ist die Bürger- und Wählerschaft selbst schuld.
Die selktive Feudaldemokratie in Deutschland hat fertig.
Meine gelbe Weste kommt wieder aufs Armaturenbrett.