Eine kontroverse Meinung zur Geopolitik

Volker Hellmeyer ist seit jeher in den Augen der elitistischen Weltklempner ein Querdenker und Schwurbler.  Gerade deshalb ist es natürlich interessant, ihm zuzuhören. Auch wenn er wie die alten Herren bei Tichy in der untergegangenen Welt des 20. Jahrhunderts lebt. Bei den Bemerkungen über Ungarn, Polen und Italien kräuseln sich die Fingernägel. Was freilich die europäische Rohstoffversorgung betrifft, so sind seine Bedenken ernst zu nehmen.

Was im Interwiev völlig unterbelichtet ist, ist die japanische Lösung des Rohstoffproblems mit einer langfristig angelegten diversifizierten Beschaffung. Man ist dort mit Rußland wegen den Kurilen ja traditionell verstritten und hat sich weltweit in Rohstoffvorkommen eingekauft, unter „ferner liefen“ auch in Rußland. Das ist hierzulande versäumt worden und fällt jetzt auf die Füße. Das Credo von Dr. M. war ja erklärtermaßen Alternativlosigkeit, was sie in der Wirtschaftspolitik knüppelhart verfolgt hat. Wie Adolf hat sie beim Drang nach Osten  alles auf eine Karte gesetzt und sich verzockt. Eine weise Diversifizierung und die Nutzung eigener Ressourcen wäre schlauer gewesen, aber das gab das als Mikroorganismus ausgebildete Gehirn  der dummen Ziege nicht her. Sorry, liebe Ziegen.

Auch auf die deutschen Möglichkeiten die Braunkohle intensiver zu nutzen, den Steinkohlebergbau wieder zu beginnen und zu fracken geht Hellmeyer nicht ein. Wohl um das verbleibende Problem der Rohstoffversorgung argumentativ zuzuspitzen. Es ist der Wegzug der deutschen Industrie wegen den Energiepreisen, der allen ernstzunehmenden Fachleuten immer schmerzlicher bewußt wird, weil sich dieser Exodus ständig verschärft. Auch seine Folgerung, daß der deutsche Staat in der wattierten Ausstattung, wie wir sie kennen, zusammenbrechen muß, ist nachzuvollziehen. Es wird Zeit, daß ein Fachmann mit Kompetenz wie Daniel Stelter, Volker Hellmeyer oder Thomas Mayer Wirtschaftsminster wird, und Peter Boehringer Finanzminister. Allerhöchste Eisenbahn, um die Trümmer zusammenzukehren aud daraus wieder was zu errichten.

 

Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „In trüben Fällen muß derjenige wirken und helfen, der am klarsten sieht.“ (Geh. Rath v. Goethe 1809, ein Jahr nach den preußischen Reformen)