Der Ärger der Hausbesitzer

Gerade entsteht eine neue Spezies der besorgten Wutbürger.

Noch vor wenigen Jahren freuten sich die Bewohner von Villen und Eigenheimen über den Wertzuwachs ihrer Immobilien. Binnen kurzer Zeit hatten sich die Preise vervielfacht. Diese Freude währte aber nicht lange. Die große Enttäuschung hat begonnen.

Zuerst merkten die Erben, daß was nicht stimmt. Die Erbschaftssteuereinnahmen der Länder gingen durch die Decke, Freibetragsgrenzen wurden besonders im städtischen Raum deutlich überschritten. Manch ein Erbe muß verkaufen,, weil er die Steuer nicht stemmen konnte. Dann kam die Zinswende. Baukredite haben sich im letzten Jahr sehr deutlich verteuert. Dasselbe betrifft Baumaterialien und Handwerksleistungen.

Dazu kommt in Süddeutschland die neue Grundsteuer. Bei der BILD jammerte ein Hausbesitzer aus Freiburg über eine zu erwartende Grundsteuer von 14.000 € jährlich für eine nur 2.500 qm große Wiese. Wenn der Bodenrichtwert über 1.000 € beträgt muß man da wegziehen. So schön, um das zu bezahlen, ist Freiburg nicht. Bei meinem letzten Besuch war ich gegen meine Gewohnheit Straßenbahn gefahren. In der Bahn saßen die letzten langhaarigen Assis und an mehreren Stellen war deren Kotze nicht weggewischt. Es roch straff nach Grünlinks.

Die nächsten Quälereignisse werden die Heizungsumstellung und die energetische Sanierung. Mein Haus, schrittweise zwischen 1700 und 1890 erbaut, lohnt den Aufwand nicht. Ich hatte 1989 Dachlatten auf das Fachwerk genagelt, die Fassade mit Sauerkrautplatten verkleidet und verputzt. Das war eine Notlösung und reichte, daß die Leitungen der Forsterheizung nicht einfroren. Damit kann man beim Energieberater keinen Blumentopf mehr gewinnen. Wenn man noch die Fußböden (das Haus hat keine Fundamente) und die Haustechnik austauscht, kommt es einem Neubau gleich. Einen solchen kann ich mir bei den derzeitigen Bauvorschriften und Preisen nicht leisten. Ich habe letztes Jahr die Ölheizung außer Betrieb genommen und durch ein paar Strahlplatten ersetzt. Geheizt wird nur noch das Nötigste. Wenn es richtig kalt ist, besuche ich die Freundin, die in einer Zeit wo es gerade sehr günstig war, neu gebaut hat. Außerdem habe ich vorsichtshalber im Ausland noch ein Häuschen und und eine Lakcímkártya.

Wenn die Berliner mit ihren abgefahrenen Vorstellungen so weitermachen, ist das halbe Dorf ein Abriß. Denn die Bausubstanz stammt überwiegend aus der Zeit des Feudalismus, nur die wenigen Großbauern leisteten sich um 1900 massive Ziegelbauten, die jetzt auch nicht mehr gut genug sind. Wer denkt, daß die Nachkriegsbausubstanz die Wünsche von Märchenrobert und der geheimern Weltregierung erfüllt, der irrt. Die Neubauernhöfe wurden mit wenigen Sack Zement erbaut und der EW 65 B wurde manchmal mit Hohlblocksteinen aus Beton errichtet.

Auch in Weimar ist nicht alles schön. Die Innenstadt wurde nach einem Großbrand um 1700 in Eile mit dünnen Wändchen hochgezogen. Der Denkmalschutz wird vielleicht das Schlimmste verhindern. In den Villenvierteln ahnen die Besitzer, was auf sie zukommt. Meine Freundin hat gestern einen Arzttermin gehabt und wurde mit der Verärgerung ihres Doktors konfrontiert, der bisher nicht ganz schlecht wohnt. Nicht nur er ist wütend, ein anderer Mediziner erregte sich über die Heizungsumstellung. Früher ging man zum Arzt um sich auszujammern. jetzt ist es umgekehrt. Man muß die Doctores wieder aufrichten und trösten.

Ein Rentner mit 1.000 € Rente kann keine großen Baumaßnahmen bezahlen und keine Kessel ersetzen, bevor sie technisch verschlissen sind. Das, was SPD, Grüne und FDP vorhaben, ist die kalte Enteignung per Klimamärchen. Sie wollen die Rentner raushaben, um dann Araber, Tschetschenen, Paschtunen und Somalis in die Häuser zu setzen, wie sie es in Lörrach und andernorts schon praktizieren. Es wird höchste Zeit der Ampel Denkzettel zu verpassen. Nicht nur in der Wahlkabine, sondern auch im richtigen Leben.

Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „Die beste Freude ist Wohnen in sich selbst.“ (Geh. Rath v. Goethe. Er bekam sein Haus vom Landeshäuptling geschenkt)