Aus allem aus-, aber in nichts eingestiegen

Daniel Stelter hat im Handelblatt vom 7. Mai das Scheitern der Energiewende geweissagt. Hier ein Auszug:

Allein die von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) zu „Freiheitsenergien“ erklärten Windkraftwerke und Solaranlagen sollen künftig die Industrienation am Laufen halten. Entgegen allen Beteuerungen ist das Problem der Speicherung großer Mengen an Energie zum Ausgleich von jahreszeitlich oder meteorologisch bedingten Produktionsschwankungen nicht gelöst. Und selbst wenn es gelingt, bedeutet die Notwendigkeit, Überkapazitäten und Doppelstrukturen zu bauen, dauerhaft hohe Energiepreise.

Die deutsche Energiewende, die (…) „bislang aus allem aus-, aber in nichts eingestiegen ist“ führt, wenig überraschend, zu hohen Energiepreisen, denen man nun staatlicherseits mit Subventionen begegnen will.

Energie als Lebenselixier der Wirtschaft

In Anbetracht der Tatsache, dass die Industriestrompreise bei uns um ein Mehrfaches höher sind als beispielsweise in China, könnten Subventionen bestenfalls ein paar Monate Erleichterung bringen. Da es aufgrund des stark reduzierten Angebotes an Strom aus günstigen heimischen Quellen keine Aussichten auf günstigere Marktpreise gibt, wird es nichts daran ändern, dass Industrie abwandert.

Die Bundesregierung glaubt wirklich, dass neue Industrien an die Stelle der alten treten und so das von ihr gern beschworene Wirtschaftswunder auslösen. Die Eigentümer des Heizungsbauers Viessmann haben durch ihre Entscheidung, das Unternehmen ausgerechnet jetzt in die USA zu verkaufen, demonstriert, dass Deutschland die Wettbewerbsfähigkeit in vielen der Zukunftsmärkte fehlt.

Wärmepumpen sind ein Massenmarkt, in dem schon lange vor allem asiatische Unternehmen dominieren. Genau die freuen sich nun auf den durch das Gas- und Ölheizungsverbot der Bundesregierung erzeugten und mit Subventionen befeuerten Boom.

Die Windkrafthersteller sollen derweil ihre Kapazitäten nach den Vorstellungen der Bundesregierung verfünffachen, so (der inzwischen geexte) Staatssekretär Dr. Patrick Graichen (Grüne) jüngst bei einer Branchenkonferenz.

Woraufhin der Chief Operating Officer von Siemens Gamesa, Tim Dawidowsky, mit Blick auf die Verluste der Branche klarmachte, dass dies nur mit direkten Subventionen möglich sei. Es ist aber – wie schon bei der Photovoltaik – absehbar, dass die Branche künftig von China dominiert wird.

Energie ist das Lebenselixier einer Wirtschaft. Die Transformation der Energieinfrastruktur in Richtung Klimaneutralität ist selbst sehr energieintensiv. Wer erst die Energie verteuert, um danach den Umstieg zu gestalten, darf sich nicht wundern, wenn er vom Exporteur von Technologien zum Importeur wird. Dies mit Subventionen zu kaschieren mag politisch opportun sein, führt jedoch nur schneller in den Niedergang.

Die Energiewende ist gescheitert. Um das Scheitern Deutschlands abzuwenden, bleibt nicht mehr viel Zeit.

Wir können den Niedergang nicht stoppen. Für die nächsten zwei Jahre rechne ich nicht damit, daß der Kurs geändert wird. Und danach ist es fünf Minuten nach Zwölf. Eine zerstörte Energiewirtschaft kann man nicht in ein paar Jahren aus dem Boden stampfen.

Sicher gibt es Notmaßnahmen, zum Beispiel die Stromerzeugung mit Generatoren und das Heizen mit Braunkohlebriketts. Das wäre ein Rückfall in das energiewirtschaftliche Karbon, welches noch vor der Steinzeit stattfand.

Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „Selbst erfinden ist schön, doch glücklich von anderen Gefundnes
fröhlich erkannt und geschätzt, nennst das du weniger dein?“ (Geh. Rath v. Goethe)

Beitragsbild: Bernd Zeller aus Zellerzeitung. Heute: Vegane Zebras als Krokodilfutter