Die Stasi ist mein Eckermann

Bereits einmal wollte die Linke, damals noch unter dem Label SED-PDS, die Staatssicherheit umbenennen. Es war im Dezember 1989, als Regierungschef Hans Modrow über ein „Amt für Nationale Sicherheit“ herrschen wollte. Nun will die Nachfolgepartei der Stalinisten schon wieder ein Sicherheitsamt umstrukturieren.

Die Thüringer Landeszeitung berichtete am 7.2.2015 darüber: „Es ist vornehmlich die Linkspartei, die das Landesamt für Verfassungsschutz am liebsten ganz abschaffen und durch „zivilgesellschaftliche Organisationen“ ersetzen möchte. Im rot-rot-grünen Koalitionsvertrag findet sich das Ziel, eine „Dokumentationsstelle für Menschenrechte, Grundrechte und Demokratie“ zu installieren. Eine ihrer Aufgaben: die Dokumentation neonazistischer Aktivitäten. Schon 2016 soll die Stelle ihre Arbeit aufnehmen.“

Auf welcher datenschutzrechtlichen Grundlage und wer die Stelle betreibt steht natürlich nicht im Koalitionsvertrag. Das Landesamt für Verfassungsschutz soll dagegen gemäß Koalitionsvereinbarung zur gläsernen Manufaktur gemacht werden. Nützt nichts, wenn man die relevanten Probleme vorher auslagert.

Wer da in der Doku für Menschenrechte, Grundrechte und Demokratie landen wird, wissen wir bereits: Kathrin Oertel, Tatjana Festerling, Akif Pirincci, Heinz Buschkowsky, Bernd Lucke, Frauke Petry, Vera Lengsfeld, Alice Schwarzer  und Thilo Sarrazin. Michael Klonovsky, Erika Steinbach, Alexander Gauland, Henryk Broder, Wolfgang Röhl, Björn Höcke und Beatrix von Storch sowieso. Alles was die Schande für Deutschland ist. Mit den paar Nationalsozialisten kann man so eine Doku ja nicht voll bekommen.

Alle oben nicht genannten  Streiter für die gute Sache mögen bitte entschuldigen, daß sie hier aus Platzmangel übergangen worden sind.

Die Aufnahme in diese Sammlung wird nämlich eine große Ehre sein. Wie die Ehrenlegion in Frankreich oder der Hosenbandorden in England. Denn wenn einen die Linken nicht in diese Liste aufnehmen, ist man politisch korrekt und deshalb irrelevant. Es wird das Gütesiegel für Demokraten sein. Das war vor dem Zusammenbruch auch so: Wer nicht gegen den antifaschistischen Schutzwall war, der war eigentlich irre oder pervers oder beides. Zum Schluß riefen Tausende auf den Straßen „Reisefrei bis Shanghai!“  und mit dem Schutzwall war Schluß. Mit dem Antifaschismus leider nicht. Wieso kämpft man sich eigentlich an der italienischen Staatsideologie der zwanziger bis vierziger Jahre ab? Und warum tragen viele Antifaschisten Mussolinis Tonsur und die schwarzen Hemden der Faschisten?

Die Landtagsabgeordnete der Linken, die Sozialpädagogin  Katharina König (am Beruf erkennt man bereits, zu welcher Fakultät sie gehört, die Linken sprechen in solchen Fällen von Bodensatz) hat mit der Erfassung von Material für die linke Doku schon begonnen. Auf einem Forum der CDU in Suhl ließ sie vom unbekannten Kameramann Leute filmen, die Fragen stellten.  Das Filmmaterial wird eines Tages im Datenmüll landen. Wolf Biermann höhnte vor genau 40 Jahren über die Datensammler auf seiner Platte Aah-ja“:

Menschlich fühl ich mich verbunden
mit den armen Stasi-Hunden
die bei Schnee und Regengüssen
mühsam auf mich achten müssen
die ein Mikrophon einbauten
um zu hören all die lauten
Lieder, Witze, leisen Flüche
auf dem Clo und in der Küche
-Brüder von der Sicherheit
ihr allein kennt all mein Leid

Ihr allein könnt Zeugnis geben
wie mein ganzes Menschenstreben
leidenschaftlich zart und wild
unserer großen Sache gilt
Worte, die sonst wärn verscholln
und ich weiß ja :Hin und wieder
singt im Bett ihr meine Lieder
-dankbar rechne ich euchs an:
die Stasi ist mein Ecker
die Stasi ist mein Eckermann.

Johann Peter Eckermann (1792-1854) war einer der Sekretäre des Geheimrats von Goethe, der jeden Gedanken des  Dichterfürsten akribisch für die Nachwelt festhielt.

Ob die Linke, die SPD und die Grünen mit ihrer geplanten Stasi 2.0 wirklich Erfolg haben werden? Das ist zu bezweifeln. Der Dokumentationsstelle für Menschenrechte, Grundrechte und Demokratie fehlen die russischen Panzer, um wirklich Furcht zu erregen. „Was ist ein Panzer? fragte man damals. „Ein Fahrzeug zur Leistung brüderlicher Hilfe!“

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