Die Gastronomie nach Kórona

Der harte Shutdown ist schon ein Vierteljahr her, aber die Welt von 2019 gibt es nicht zurück.  Das zeigt ein Blick auf die Umsätze der deutschen Gastronomen. Die Juli-Zahlen sind von destatis gerade veröffentlicht worden.

Gastgewerbeumsatz, Juli 2020 (vorläufige Ergebnisse)
-26,8 % real zum Vorjahresmonat
-22,3 % nominal zum Vorjahresmonat

Real ist preisbereinigt. Daraus die Inflation / Deflation auszurechnen wäre sehr mutig, wissen wir doch nicht, ob die meisten Umsatzrückgänge im Hochpreis- oder im Niedrigpreisbereich stattgefunden haben. Nach meinen persönlichen Beobachtungen sind die ersten Schließungen dort erfolgt, wo die höchsten Investitionen und Mieten gedrückt haben, also eher in der städtischen Schickeriaszene. Dort sind die Anbieter nur selten Eigentümer der Gebäude und müssen horrende Mieten abdrücken. Außerdem ist die aufwändige Einrichtung meistens nicht von der Brauerei gesponsert, sondern steht bei der Hausbank in der Kreide.

Klar ist auf Grund der Zahlen der Statistikbehörde nur, daß es im Juli gegenüber Juni Preiserhöhungen irgendwo zwischen 10 und 25 % gegeben haben muß.

Ich selbst bin im Sommer zum Gaststättenbesuch immer ins Ausland gefahren, weil ich mit den Anwesenheitslisten im Inland hadere. Finde ich nicht so prickelnd, wenn jemand weiß, wo ich bin. Datenschutz hin und her. Im Landkreis gibt es zum Beispiel eine Wirtschaft, wo in der Küche ein Mitglied der Antifa arbeitet. Man soll sein Glück nicht herausfordern.

Meine Prognose: Von der teuren städtischen Edelgastronomie wird relativ wenig überleben, einiges hat bereits geschlossen. Die billigen Stände, Kneipen und die Dorfwirtschaften in Eigenimmobilien haben bessere Chancen.

 

Grüße an den V-Schutz. 24 Stunden hat der Tag, 24 Flaschen Bier der Kasten. Zufall?