Der Fall Reichelt mal anders betrachtet

Die Lügenmedien stellen natürlich auch die Berichterstattung über den Sex auf den Kopf. Meine Beobachtungen an der Front waren ganz andere, als von Mäh-Tu-Gläubigen verbreitet. Meistens waren junge Damen die Angreifer, und nicht immer ohne Erfolg.

Ratioprojekt veranstaltete eine Abteilungsfeier in der Gartenwirtschaft von Mäcki in Tröbsdorf. Als der Abteilungsleiter hinreichend besoffen war, wurde er umgelegt. Am nächsten Tag ging die Angreiferin zu ihm in die Dienststube, um mit der Ernte der Früchte der ruchlosen Tat zu beginnen. Der Abteilungsleiter berief sich auf einen Filmriß und verbat sich weiteren Sex. Die Aktion wurde im Betrieb als gescheitert kommentiert, nicht ohne eine lebhafte Schadenfreude.

Auch ein anderer Abteilungsleiter mußte sich ständig vor Avancen einer ehrgeizigen jungen Dame hüten. Sie hatte nach dem Zusammenbruch Erfolg bei einem Geschäftsführer aus dem Westen und war kurze Zeit später Leiterin einer gut gehenden wirtschaftlichen Einheit. Schöne Luder müssen nicht immer unfähig sein.

Der Chef von Ratio hatte übrigens zwei Frauen. Die Chefsekretärin – eine Bäckerstochter, die im Volksmund die Bäckerbutte hieß – war so nett, daß sie sich ihre Eroberung mit seiner Ehefrau teilte. Man fuhr sogar zusammen in die Ferien.

Nicht ganz so einvernehmlich ging es im SBK Wasserbau zu. Eine Sekretärin hatte sich den Stasimann von der Chefetage gegriffen und schnackselte mit ihm. Sie griff zum Telefonhörer und rief seine Frau an: „Ich reite grade auf Deinem Mann, ich halte mal kurz den Hörer runter, damit Du hören kannst wie es quietscht.“ Die rasend wütende Ehefrau rief den Kombinatsdirektor an und der trommelte heftig gegen die Türe des Inlandsgeheimdienstes, bis aufgetan ward.

Der Chef der Elektroabteilung mußte mittags immer im Auto mit einer Sekretärin bumsen. Eines Tags bekam er dabei einen Herzanfall. Ein Betriebsteilleiter wurde jeden Morgen eine Stunde von der Hauptbuch fix und foxy gemacht.

In der TGA Weimar war von Anfang an verkehrter Ball. Alle Leitungsposten außer einem, waren von trinkfesten Frauen mit Männerstimmen bekleidet. Die Ausnahme war Genosse Bedenstedt. Er hatte den Spitznamen Stehimbett. Die Chefin ließ an ihre Machtposition keine Luft ran. In der Kantine in der Erfurter Moritzstraße wurde das Honeckerbild abgehängt und ihr eigenes auf. Einmal regnete es wie aus Kannen. Auf dem unbefestigten Platz vor dem Betriebsgebäude in der Meyerstraße hielt der Dienstwagen von der Chefin. Sie stieg aus und war schon vor dem Mittag so voll, daß sie der Länge nach wie ein Brett in den Matsch knallte.

Einmal war Betriebsfeier im Mähdrescher. Die Damen der Betriebsleitung saßen an einem langen Tisch und soffen. Nachdem die Chefin auf der Bühne einen Bauchtanz hingelegt hatte, wurde ihr Mann losgeschickt, um meine Freundin zum Tanzen aufzufordern. Ich guckte so böse, daß er kurz vor meinem Tisch um 90 Grad abbog und zum Flaschenöffner ging. Das war der Spitzname des wissenschaftlichen Mitarbeiters, welcher auf seine wirkliche Hauptbeschäftigung hinwies. Der ganze Leitungstisch brüllte höhnisch ho-ho-ho-ho-ho. Natürlich mit rauen Whiskystimmen. Das Hausgetränk war übrigens Pfeffi, weil es Whisky damals nicht gab.

Im Büro des Bezirksarchitekten wurde ein Abteilungsleiter fast jeden Mittag von einer Blondine entsaftet. Wenn dessen Frau anrief, mußte ihr die Sekretärin aus dem Vorzimmer Märchen vortragen.

In der ZBO Weimarer Land war ein Brigadier – auf Thüringisch: Prikotier – aus dem Angriff einer Sekretärin auf einen Abteilungsleiter hervorgegangen. Einmal mußte ich mich selbst gegen ein verführerisches Angebot wappnen, fiel aber nicht rauf rein, weil ich mich schon auskannte.

Ich könnte die Beschreibung noch um weitere Exempel bereichern, was aber keinen Sinn macht, weil es immer dasselbe war: Frauen niederen Ranges waren auf die Chefs scharf, um Vorteile zu erlangen. Ich denke, daß das in Hollywood und bei der BILD nicht anders war, als an der alten Ostfront.

Jahrzehnte später schneidern die karrieregeilen und geldgierigen Weiber im Westen Mißbrauchsgeschichten draus.

 

Grüße an den Inlandsgeheimdienst:

Charlotten hat ihrem Arzt gesagt,
Daß zwar das Liebeswerk am Abend mehr behagt,
Allein gesünder sei’s, des Morgens sein zu pflegen.
Nun will sie also, wohlbedacht,
Es zweimal täglich tun – früh, der Gesundheit wegen,
Und abends, weil’s Vergnügen macht.

(Peter Wilhelm Hensler 1742 – 1799)