Schwierigkeiten mit dem Glauben

Es gibt Atheisten, die nicht an die unbefleckte Geburt und Christi Himmelfahrt glauben. Ich habe dafür ein gewisses Verständnis, obgleich die biblische Geschichte ungleich wahrscheinlicher ist, als der Glaube an die gängigen Mythen des 3. Jahrtausends. Es gab vor 2000 Jahren zum Glück noch keine Fotoapparate, keine Videokameras, kein Facebook und keine Bildbearbeitung.

Womit wir bei der damaligen Kriegsberichterstattung sind. In der Broschüre von Cäsar über den Gallischen Krieg ist keine einzige Skizze, keine Abbildung, alles muß man im geistigen Auge selbst zusammenfügen, wobei man Grundkenntnisse über die damaligen Verhältnisse haben muß. Der Altphilologe Markus Schauer hatte eine aufklärende Analyse des Textes vorgelegt. Erstens berichtete nur der Sieger, die Besiegten kommen nicht vor, neutrale Zeugen werden nicht zitiert. Zweitens verrät schon Caesars Sprache viel von dem, was er verschweigt. „Typische Wörter des Alltags, wie ihn auch Soldaten erleben, fehlen völlig, z.B. mensa (Tisch), vestis (Kleidung), medicus (Arzt), incola (Einwohner), gaudium (Freude), dormire (schlafen), edere (essen), aegrotus (krank), fessus (müde). Die Darstellung dieser Situationen und Lebensbereiche bleibt ausgespart.“ Wo niemand schläft, müde oder krank wird, nichts ißt und auch keine Freude kennt, kann die Überlieferung kaum vollständig und auch nicht lebensnah sein. Darum ging es dem Feldherren auch nicht, sondern wie bei all seinem politischen Handeln, vor allem um Würde, Ruhm und Macht seiner Person.

Ansonsten sind antike Kriegsberichte voller Legenden, Lügen und Übertreibungen. In der Regel wurde zum Beispiel die Zahl der Feinde stark aufgebläht, um Siege noch stärker auf die Fähigkeiten des Feldherrn zu fokussieren. Den Feinden wurden schlechte Eigenschaften angedichtet, zum Beispiel daß sie ihre Kinder ins Feuer warfen oder trunksüchtige Barbaren seien. Schon damals wollte man sich in der eigenen Moral sonnen. Das muß man als Konstante der Weltgeschichte akzeptieren.

Den Kriegsgrund des gallischen Kriegs konstruierte Cäsar so: „Nach dessen Tod (des Orgetorix) versuchten die Helvetier trotzdem das, was sie beschlossen hatten, durchzuführen, daß sie aus ihrem Gebiet auswandern. Sobald sie meinten schon für diese Sache bereit zu sein, zündeten sie alle ihre Städte, ungefähr 12, Dörfer, ungefähr 400, und übrigen privaten Gebäude an; sie verbrannten alles Getreide, außer dem, das mit sich führen wollten, damit sie bereiter seien alle Gefahren zu ertragen, wenn die Hoffnung auf Rückkehr beseitigt war.“ Keine Luftbilder von Google Maps gabs damals. Weder wahrheitsgetreue noch gefälschte.

Alle, die etwas älter sind, erinnern sich noch an die dünnen Begründungen des Afghanistankrieges Weihnachten 1978 oder des zweiten Irakkriegs im März 2003. Ein Ausschnitt aus der Tagesschau:

Schon 2003 wurden wir mit Luftbildern traktiert, die sich später als heiße Luft erwiesen.

Seitdem hat sich nichts gebessert. Die Systemmedien berichteten über den Computer von Hunter Biden nicht, statt dessen wurde Donald Trump von der amerikanischen Ostküstenpresse jahrelang verdächtigt nur mit Putins Hilfe seine Wahl gewonnen zu haben. Und die deutschen Medien haben den Unsinn nachgebetet. Derzeit hat die Auftraggeberin der Schmutzkampagne – Frau Clinton – deswegen ein Verfahren am Hals.

Man muß die Berichte und Behauptungen der Mainstreampresse mit sehr spitzen Fingern anfassen, in der Regel sind es Fake News. Ich habe Schwierigkeiten mit dem Glauben.

 

Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „Bei dem Narrenlärm unserer Tagesblätter geht es mir wie einem, der in der Mühle einschlafen lernt, ich höre und weiß nichts davon.“ (Geh. Rath v. Goethe, 31.12.1817)